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Der Markt Ehrenhausen

 

 

Ehrenhausen, die Perle der Südsteiermark, nimmt in der Region einen hervorragenden Platz ein. Das gepflegte historische Ortsbild mit seinem geschichtlich und kulturhistorisch interessanten Eggenberger Mausoleum, seinen freundlichen Gastbetrieben und lohnenden Ausflugszielen stelle ein erstklassiges Kultur- & Erholungsgebiet dar. Mit seinem milden Klima und der Nähe zu Slowenien findet der Gast und Erholungssuchende über das ganze Jahr breitgefächerte Aktivitäten. Dies ganz besonders, wenn im Herbst die Trauben reifen und die Wälder und Weingärten in ihrem Farbenschmuck leuchten. Ehrenhausen war wichtiger Umschlagplatz der Murflößerei zum Weitertransport der Waren über den Platsch nach Triest.

 

Pfarrkirche zur „Schmerzhaften Muttergottes“

Im Zentrum steht die von 1751 bis 1754 von Johann Fuchs auf dem Fundament des herrschaftlichen Getreidespeichers erbaute Pfarrkirche. Steinfiguren über dem Giebel postiert, weisen auf das Kirchenpatrozinium der Schmerzhaften Muttergottes Maria hin, wie auch auf Heilige, deren Patrone ehemals im Zusammenhang mit der Funktion Ehrenhausens als Handels-Umschlagplatz und das Weinbaugebiet standen. Das Chronogramm am Wappen der Eggenberger-Leslie ergibt 1754, das Jahr der Fertigstellung des Kirchbaus. Von der Inneneinrichtung der Kirche sind wohl die Pieta (Steinguss um 1430) und die unter Denkmalschutz stehende Barockorgel mit 12 Registern, 1818 aus der Minoritenkirche aus Marburg angekauft, bemerkenswert. Die Statuen in der Kirche stammen aus der Schule des Bildhauers Phillip Jakob Straub. Im rückwertigen Teil des Kirchenschiffes sind in die Mauern eingelassene Grabsteine der ersten Eggenberger mit dem Wappen ihrer Gattinnen zu sehen.

 

Das Schloss Ehrenhausen

Drei wichtige Aufgaben hatte die Burg Ehrenhausen einst zu erfüllen: Sie schützte die Furt über die Mur, sie bewachte den Eingang in das Gamlitztal und sicherte die ehemals so wichtige Handelsstraße über den Platsch, welche die Römer schon benützt hatten. Wer den romanischen Wachturm aus der Zeit der Kärntner Markt im 11. Jahrhundert errichten ließ, ist nicht überliefert.
Viele Geschlechter haben Ihre Herrschaft hier ausgeübt; eine Urkunde von 1240 spricht bereits von der bestehenden Feste und einem „Fridericus Miles de Ernhus“. Selbst die Habsburger waren um 1363 Besitzer dieser Burg. Nach den Pettauern und Schaumbergern kaufte 1543 Christof von Eggenberg das Schloss samt den Meierhof um 10.800  Gulden (entspricht 2005 etwa 3 Millionen Euro). Nach dem Aussterben der Ehrenhausner Linie konnte 1646 die Grazer Linie mit Johann Anton, dem einzigen Sohn des Fürsten Hans Ulrichs von Eggenberg, in den Fideikommissgütern nachfolgen. Dann ging die Herrschaft auf die Geschlechter Leslie und Attems über. Nach dem Tode von Adele Baronin Salvi kaufte das Schloss der resignierte Erzbischof von Olmütz Dr. Theodor Kohn. 1918 erwarben es der Deutsch-Mährer Theodor Haberhauer und dessen Gattin Agnes, ihnen folgten die Familien Weiss, Richter (1921) bzw. Csicsaky (1982).

 

Christof von Eggenberg (+1551) ließ durch italienische Baumeister die Burg im Renaissancestil umbauen. Die jetzige Gestalt erhielt das Schloss unter der Herrschaft der Leslie im 18. Jahrhundert. Heute ist die Familie Csicsaky bemüht, die notwendigsten Sicherungsmaßnahmen der historischen Teile am Schloss durchführen zu lassen. Dabei kommt es immer wieder zu überraschenden Entdeckungen von altem Mauerwerk und verfallenen Bastionen.

 

Das Mausoleum

Im Jahre 1595 fasste General-Obrist Feldzeugmeister Ruprecht von Eggenberg (1546 – 1611), der Sieger in der Türkenschlacht bei Sissek (1593), den Entschluss, für sich und alle männlichen Nachkommen seines Geschlechts, sofern sie als Offiziere gedient und katholischen Glaubens seien, bei seinem Stammschloss eine Begräbnisstätte zu errichten. Sein Baumeister begann noch 1610 mit dem Mausoleum, doch der frühe Tod Ruprechts und auch der seines Erben Wolfgang (1580 – 1615) sowie finanzielle Schwierigkeiten verursachten eine lange Bauzeit, bis man 1680 die Steinmetzarbeiten wieder aufnahm. Stilkritische Untersuchungen bringen eine Verbindung zu Pietro de Pomis, dem Erbauer des Mausoleums für Kaiser Ferdinand des II. in Graz. Fischer von Erlach als Erabuer scheidet wohl aus, da dieser erst 1686 von seinem Studien aus Rom zurückkehrt und Entwürfe (1689/90) Stuckdekorationen den Künstler Alexander und Joseph Serenio liefert. Die manieristische Gesaltung der Schaufront (1682/88) mit den zwei antiken Kriegern aus Aflenzer Sandstein (Löwenfell, Keule, nackte Beine) und der zeitgenössischen Darstellung eines Renaissancecondottieri (Art des Helms, Rüstungsdetails, Ausführung der Morgensterne und Schwerter) ist das Werk von Andreas Marx, einem eggenbergischen Bildhauer, der aus der Werkstatt von Fischers Vater stammte. Oberhalb der Tür befindet sich das Wappen der Eggenberger und deren Wahlspruch: POS ONVS HONOS (Nach der Last die Ehre).

 

Das Innere des Mausoleums zeigt in seiner Dekoration reinsten Barock mit seiner beschwingten Form. Der Kapellenraum ist ganz in Weiß gehalten und trägt einen mehrgliedrigen Stuckdekor der Künstlerfamilie Serenio. Vier größere sitzende Vollfiguren weisen auf den Ernst der Totenstätte hin und tragen Embleme des Todes: Stundenglas, Totenschädel, verrauchende und erloschene Fackel.
Im Laufe der Baugestaltung wurden in das rechteckige Tonnengewölbe vier Säulen mit Weinlaub umrankt gesetzt, welche die achteckige Kuppel mit einer Laterne tragen.

 

Das Altarbild stammt von Hans Adam Weissenkircher (sign. 1691). Es zeigt Maria und den heiligen Rupert, die von der heiligen Dreifaltigkeit den Sieg der christlichen Heere im Kampf gegen die Türken erbitten. Die beiden Kriegerbilder (in Kopien) stellen Ruprecht und Wolfgang von Eggenberg dar. Inmitten des schachbrettartig ausgelegten Fußbodens weist eine Falltüre aus Schmiedeeisen den Weg in die Gruft hinab. Das kleine Kellergewölbe bietet Platz für drei Sarkophage. Am nördlich stehenden Steinsarg des Ruprecht lesen wir „MORS RAPVIT DVCES“ (Der Tod raubte die Führer), am südlichen des Wolfgang von Eggenberg „DVCVM EST PVGNARE“ (Ein Führer muß kämpfen). Der Leichnam von Erzbischof Kohn (1845 – 1915), mit allen Pontifikalien versehen, ruht in einem dreifachen Sarg: Glas, Metall, Marmor.

 

Das Georgischlössl:

Das Georgischlössl, ein im englischen Tudorstil errichtetes Gebäude um 1900, war jahrzehntelang ein Nobelheuriger. Derzeit kann das Georgischlössl für Hochzeiten und Feiern aller Art angemietet werden. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. war der seinerzeitige Gutshof in Besitz von Stefan von Millenkowitsch, wo er mit seinem Dichterfreund Ferdinand von Saar viel Zeit in diesem „Musentempel“ verbrachte.

 

Die Südsteirische Weinstraße

Ehrenhausen ist das Tor zur Südsteirischen Weinstraße und am Beginn einer der schönsten Landschaften Österreichs. Die sanften Hügel, die kleinstrukturierte Kulturlandschaft mit der so lieblich anmutenden Abwechslung von Weingärten, Mischwald, Streuobstbeständen und Wiesen machen die

 

Südsteiermark so interessant. Der Klapotetz ist das Zeichen für die steirische Weingartenlandschaft. Das „steirische Himmelreich“ ladet ein – dort wo die Pappeln, so scheint es, bis in den Himmel reichen. Schmale Straßen geben nach jeder Kurve wieder einen neuen, überraschenden Blick frei. Weinstöcke, die auf besten Lagen und Böden wachsen, und damit das Besondere dieser Region in sich tragen. Entlang der Region SÜDSTEIRISCHE WEINSTRASSE laden die Weinbauern mit ihren Buschenschänken zum Verweilen und Genießen ein.

 

Klapotetz

Ein Klapotetz (slowenisch „klopotec“) ist eine im südsteirischen Weinland verbreitete „Vogelscheuche“. Sie bestehe aus einem Windrad mit Welle und Schlägel, die durch ihr rhythmisches Geklapper die Vögel von den Weingärten zur Zeit der Traubenreife fernhalten sollen. Der Name stammt aus dem Slowenischen: klopotec, zu Deutsch „Klappern“. Im Slowenischen und im Österreichischen Wörterbuch heißt es der Klapotetz, im südsteirischen Sprachgebrauch heißt es die Klapotetz, wohl abgeleitet aus „die Windmühl“.

In Österreich besitzt das Windrad meist acht, in Slowenien nur sechs Flügel. Als Material zur Herstellung eines Klapotetz werden vier Holzarten benötigt. Fichtenholz (auch Tanne oder Lärche) für die Flügel, Buchenholz für die Klöppel, Esche oder Kastanie für den Block und Kirschbaumholz für das Schlagbrett. Letzteres muss verwendet werden, denn nur Kirschbaumholz erzeugt schrille Töne, wahrscheinlich auch mit Frequenzen im Ultraschallbereich, die für Vögel unangenehm sind. Der Durchmesser des Windrades beträgt meistens etwa einen Meter. Am hinteren Ende des Klapotetz werden oft Birkenbuschen als Windfahne und Gegengewicht angebracht. Das melodische Geklapper des Klapotetz ist charakteristisch für die Stimmung der südsteirischen Weinberge.

Die Klapotetze stehen nicht das Ganze Jahr über im Weinberg. Sie werden nach alter Überlieferung zu Jakobi, daß heißt am 25. Juli, aufgestellt und zu Allerheiligen (am 1. November) oder zu Martini (am 11. November) wieder abgebaut.

 

Der Klapotetz wurde schon 1797 in einer Handschrift erwähnt. Aus dem Jahr 1832 gibt es eine bildliche Darstellung eines Schlosses bei Celje mit einem Klapotetz und auch Erzherzog Johann besaß 1836 auf seinem Weingut in Pickern einen Klapotetz.

 

Bis 2010 stand der größte Klapotetz am Demmerkogel. Er ist 16 m hoch und wiegt insgesamt etwa 6 Tonnen. Die acht Klöppel sind aus Akazienholz gefertigt, das Klangwerk aus Kirschholz und die Federn aus Fichtenholz.

 

Seit 2010 steht der größte Klapotetz der Welt in Schloßberg in der Steiermark. Er hat eine Höhe von 19 Metern und wiegt 25 Tonnen. Sein Betonfundament reicht 9 Meter in die Tiefe.

Gelegentlich wird eine Imitation des Klapotetz auch als Orgelregister gebaut, wie 2002 bei der Orgel in der Stadtpfarrkirche zu Gleisdorf.

 

Ein moderner Klapotetz steht am Kollersimmerlkogel (Eichberg-Trautenburg). Er ist 7 m hoch und besteht aus Stahlrohren, die Einweihung war am 7. September 1997.

 

 

 

 

 


„Villa zur Schmiedn“ | Frau Zirngast Petra | Gamlitzer Straße 100 A | A-8461 Ehrenhausen | +43 (0) 664/24 73 730 | Mail:  are-info-xya34[at]ddks-villa-schmiedn.at

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